Garten-Kalender 2026

Naturfotografie

Garten-Kalender 2026

Der Kalender trägt den Titel "G-artenvielfalt", da der Artenreichtum hier größer ist als in der freien Landschaft.
Meine Frau Elisabeth Engelbrecht sorgt durch "Hosentaschen-Saatgut" und unermüdliches Kleinhalten von dominanten Gräsern für eine Vielfalt, die viel Arbeit bereitet, aber am Ende zu einer sehr großen Artenvielfalt führt.
Der nahe gelegene Wald sorgt zudem für Schmetterlings-Arten, die eher diesem Lebensraum zuzuordnen sind, wie den Kaisermantel oder das Waldbrettspiel. Auch Trauermantel, Kleiner Eisvogel und beide Schillerfalter-Arten waren in den Vorjahren bereits hier.
In der Landschaft bereitet die intensive Bewirtschaftung ebenso Probleme wie der Einsatz von Pestiziden zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners, aber auch das zu häufige und zu frühe Mähen von Deichen und Wegrändern.
Deiche und Feldraine könnten der Vernetzung von Ökosystemen dienen, aber die Deichverbände argumentieren, ihre Deiche seien technische Bauwerke, für die (aus unserer Sicht veraltete) Pflegestandards gelten. Und bei den meisten Landwirten ist regelmäßiges "Landgrabbing" üblich; d.h. es wird zu dicht an öffentliche Wege gepflügt und gewirtschaftet, und Schutzabstände zu Oberflächengewässern werden nicht eingehalten.

Zu den Fotos:

Titel: Der Goldglänzende Rosenkäfer lebt als Larve im Totholz und findet in Naturgärten auch in Kompost und Rindenmulch geeignete Habitate. Die erwachsenen Käfer sind Pollenfresser und bevorzugen weiße Blüten von Weißdorn, Wilder Möhre, Schafgarbe, aber auch Hortensie und anderen Arten. Und die Skabiosen (Foto) schmecken fast allen Blütenbesuchern.

Januar: Der Kleine Fuchs war einmal eine "Allerweltsart", scheint aber ein massiver Verlierer des Klimawandels zu sein.
Er überwintert als Falter und erwacht aus der Winterstarre bei geeigneten Temperaturen zum Eierlegen. Wenn es dann noch wieder späte Frostperioden gibt, führt das zum Sterben von Eiern und Raupen, so dass die nächste Generation ausfällt.
Raupenfutterpflanzen sind Brennnesseln, so dass im Garten immer welche stehen sollten, auch für Tagpfauenauge, Admiral, Landkärtchen und weitere Arten.

Februar: Das Taubenschwänzchen ist ein tagaktiver Nachtfalter und ein Wanderfalter, der aber inzwischen oftmals bei uns überwintert. Mit seinem langen Rüssel gelangt der Falter in viele Blüten und bevorzugt nektarreiche Blüten, z.B. von Natternkopf, Sommerflieder, aber auch Balkonpflanzen wie Begonien.

März: Der Kaisermantel, hier ein Männchen mit den drei Duftschuppenstreifen auf beiden Vorderflügeln, braucht als Raupenfutter Veilchen und bevorzugt als Lebensraum sonnige Waldrandbereiche. Im Sommer 2025 waren im Garten bis zu 10 Exemplare, meistens auf den vier Sommerfliedersträuchern, aber auch auf Skabiosen und anderen Blüten.
Eine Besonderheit der Art ist das Auftreten von dunklen Weibchen, deren Farbe von ganz dunkelbraun bis mittelbraun reicht, während die Männchen immer orange sind.

April: Der Teichfrosch ist einer der Bewohner unseres Miniteichs. Der Teich ist entstanden aus einer ehemaligen Kindersandkiste und dient vielen Tierarten als Lebensraum: Teichmolche (bis zu 10) kommen von alleine und pflanzen sich fort. Erdkröten, Teichfrösche, auch schon mal ein Laubfrosch kommen ebenfalls, ohne sich hier fortzupflanzen. Verschiedene Libellenarten mit und ohne Fortpflanzung und zahlreiche weitere Insektenarten leben hier; auch schon Raupen des Mittleren Weinschwärmers, die am Zottigen Weidenröschen gefressen haben. Und Vögel kommen regelmäßig zum Baden und Trinken.
Fische sind nicht im Teich, weil das die vorhandene Artenvielfalt nicht ermöglichen würde.

Mai: Schornsteinfeger oder Brauner Waldvogel ist einer der häufigsten Tagfalter, hier bei der Paarung.
"Trauzeuge" ist ein Dickkopffalter.

Juni: Bienenkäfer gibt es in mehreren Arten. Allen gemeinsam ist, dass sie an Wildbienen parasitieren, so dass ihre zahlenmäßig große Anwesenheit auf das Vorkommen vieler Wildbienen hindeutet.

Juli: Die Braunbürstige Hosenbiene ist eine dieser Wildbienen, benannt nach den Bürsten an den Hinterbeinen, in denen sie den Pollen ihrer Nahrungspflanzen sammelt.

August: Die Borstige Dolchwespe ist ein Profiteur des Klimawandels und, ebenso wie die Blaue Holzbiene, erst seit einigen Jahren in Norddeutschland anzutreffen. Sie frisst gerne Pollen, braucht aber für die Fortpflanzung tierische Nahrung, die sie erbeutet, um darauf ihre Eier abzulegen.

September: Zitronenfalter gehören zu den wenigen nicht bedrohten Tagfalter-Arten. Sie überwintern als Falter und dank eines "Frostschutzmittels" problemlos und gehören zu den ersten Schmetterlingen, die man im Jahr fliegen sieht. Insgesamt können sie drei oder mehr Generationen im Laufe des Jahres hervorbringen. Dieses Foto zeigt ein Paar im Sommer auf Karthäuser-Nelken.

Oktober: Die Karden-Sonneneule ist ein tagaktiver Nachtfalter.

November: Der Braune Feuerfalter, hier ein Weibchen, zählt zu den Bläulingen und Feuerfaltern und ist im Gegensatz zu seinem Verwandten, dem Kleinen Feuerfalter, relativ selten, aber hier im Garten mit etlichen Exemplaren vertreten.

Dezember: Das Landkärtchen. Besonders ist das Auftreten von zwei unterschiedlich gefärbten Generationen: Während die Sommer-Generation schwarz ist, ist die Frühjahrs-Generation orange gefärbt.