Das Gartower Elbholz ist als Hartholzauen-Ökosystem im
Überflutungsbereich der Elbe vor sehr langer Zeit auf
natürlichem Wege entstanden und ist in seiner Art einzigartig,
mit Jahrhunderte alten Eichen und anderen
Charakterbäumen.
Es beherbergt über 100 Brutvogelarten, darunter Seeadler, Rot-
und Schwarzmilane, Kraniche, Schwarz- und Mittelspechte und
inzwischen wahrscheinlich auch Fischadler und
Schwarzstörche.
Auch die Insekten-Fauna ist einzigartig und u.a. wegen der
FFH-Kennarten Eremit und Heldbock findet sich das Gebiet auf
der Liste der FFH-Gebiete, die nach EU-Richtlinien einen
nationalen Schutzstatus erhalten müssen. Dieser ist eigentlich
dadurch gegeben, dass das Gebiet im Biosphärenreservat
Niedersächsische Elbtalaue als Gebietsteil C, also mit
Naturschutz-Status, ausgewiesen ist.
Andererseits wird die Fläche seit dem 17. Jahrhundert durch die
Familie von Bernstorff wirtschaftlich genutzt, so dass dieser
Schutz Einschränkungen unterliegt, weshalb es bisher auch immer
Zugeständnisse der Naturschutz-Behörden gegeben hat.
Aber mit den aktuellen Eingriffen durch die Forstverwaltung droht dieses einmalige Ökosystem unwiederbringlich verloren zu gehen, so dass die Maßnahmen nicht länger schweigend hingenommen werden können.
Die folgende Karte zeigt ein Luftbild aus Google Earth
von 2017,
rot von mir eingezeichnet der (von den Wegen aus erkennbare)
Teil, der in den letzten 5 Jahren durchgeforstet wurde.
(Zeichnung der roten Linie erfolgte freihändig und ist
wahrscheinlich sehr ungenau.)
Die folgenden Karten zeigen die als Gebietsteil C durch
Gesetz geschützten Flächen
im Bereich Elbholz (C 76 bis C 79) bis Schnackenburg.
Bereits in den Jahren 2020/21 und 2023 wurde massiv in das Elbholz eingegriffen, durch Entnahme von sehr vielen alten Eichen, aber auch Buchen, offenbar zur wirtschaftlichen Verwertung, sowie durch drastische Maßnahmen zur Verkehrssicherung an der Elbholzallee. Eine Folge war, dass der vom Weg aus sichtbare Seeadlerhorst seit 2023 nicht mehr besetzt war, und ein noch 2022 genutzter Brutbaum des Schwarzspecht wurde mit weggesägt.
Anlässlich der aktuellen Zerstörungen habe ich am
28.12.2024 einen Offenen Brief verfasst und bereits zwei Tage
später reagierte das Wendland-Net mit einem
redaktionellen Beitrag, zu dem Revierförster Ulrich von Mirbach
befragt wurde.
Dessen Einlassungen können allerdings nicht unwidersprochen
bleiben, so dass ich dazu eine Erwiderung verfasst habe, die
unter dem unten stehenden Link eingesehen werden kann.
Mit Mail vom 10.01.2025 habe ich mich direkt an die Minister*innen für Landwirtschaft und Umwelt gewandt und um die Überprüfung der Rechtmäßigkeit der Eingriffe gebeten und seitdem scheint Bewegung in die Sache zu kommen.